04 Poltern

Poltern zeigt sich durch eine meist sehr undeutliche Sprechweise, hohes Sprech­tem­po, Aus­las­sung, Verschmelzung und Wiederholung von Lauten und Silben.

Patienten, welche mit der Diagnose Poltern in die logopädische Praxis kommen, werden oft schwer verstanden und bekommen entsprechende Rückmeldungen aus ihrem Umfeld. Oftmals empfindet jemand der poltert sein Sprechen als un­auf­fäl­lig und ist erstaunt, wenn er auf Sprach­auf­fällig­keiten hingewiesen wird. Wendet ein Polterer die Aufmerksamkeit seiner Rede zu, verbessert sich in der Regel der Sprechablauf.
Zum Thema Poltern existiert wenig Literatur und Forschungsarbeit, wahrscheinlich auf­grund des feh­len­den Lei­dens­drucks der Pa­tien­ten.

Die Ursachen des Polterns sind noch nicht sicher geklärt.
Es gibt lediglich verschiedene Annahmen dazu:

• angeborene, vererbte Sprachschwäche
• organische Ursache mit hereditärer Verursachungskomponente
• mögliche Wahrnehmungsstörung zeitlicher Abfolgen
• mögliche Serialitäts- und Programmgestaltungsstörung

Häufige Symptome

• hohes und unregelmäßiges Sprechtempo
• Laut-, Silben-, Wort- und Phrasenwiederholungen
• Artikulationsfehler (Auslassungen, Ersetzungen, Vertauschungen, Verschmelzungen)
• Probleme, auf den Punkt zu kommen
• reduzierte Aufmerkamkeitsspanne
• schlechte Eigenwahrnehmung der Sprach- und Sprechprobleme
• eingeschränkte Sprechmelodie
• Auffälligkeiten in der Atmung und Stimmgebung
• Auffälligkeiten in der Schriftsprache