03 Stottern
03 Stottern
Sprechunflüssigkeiten treten im Spracherwerb bei 80% der Kinder auf.
Diese sind physiologisch und können als momentane Instabilität des
Kontrollsystems
der Sprechmotorik angesehen werden.
Für Eltern ist es schwer zu erkennen, ob ihr Kind die physiologischen
Sprechunflüssigkeiten
zeigt oder ob es sich um Stottern handelt. Es ist deshalb sinnvoll sich an den Arzt zu
wenden und gegebenenfalls das Kind in der logopädischen Praxis vorzustellen.
Das Stottern bei Kindern lässt sich in den meisten Fällen verändern und
zurückführen
in ein sozial unauffälliges Sprechen, wenn die Therapie früh genug einsetzt und
auf das Kind und sein Umfeld abgestimmt ist.
Erwachene die stottern, tun dies meist schon seit ihrer Kindheit und
haben ihre ganz eigene Geschichte und ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Stottern gemacht.
Teilweise gibt es auch schon Therapieerfahrungen in unterschiedlicher Form.
In dieser Praxis arbeiten wir vor allem nach dem Ansatz von Charles Van Riper,
sowie der Bonner Stottertherapie.
Beides sind Nichtvermeidungsansätze.
Andreas Starke hat zu der Frage, ob Stottern heilbar ist,
einige weiterführende Aussagen
zusammengestellt.
Zur Entstehung des Stotterns im Vorschulalter gibt es nicht die eine Ursache, sondern es kommen viele Ursachen in Betracht. Grundsätzlich wird angenommen, dass die Dispositionen "neuromuskuläre Koordinationsstörungen", "Hemnisphärendifferenz", "Wahrnehmungsstörung" und "genetische Faktoren" weitergegeben oder frühkindlich erworben werden und in ein Stottern im Vorschulalter einmünden können. Dabei können die aufgezeigten Störungsmöglichkeiten alleine, gemeinsam oder nacheinander wirksam werden (Böhme 2003).