Schlucken ist ein Prozess, der den Transport von Speichel und Nahrung
aus der Mundhöhle in den Magen ermöglicht. Dieser Prozess ist
physiologisch sehr komplex und kann in verschiedene Phasen unterteilt werden.
Phasen
- In der oralen Vorbereitungsphase wird die Nahrung gekaut und mit Speichel vermischt.
- Danach wird in der oralen Phase der Speisebrei in den Rachen transportiert.
- Durch eine anschließende unwillkürliche Bewegungskette wird der Speisebrei in der pharyngealen Phase in die Speiseröhre transportiert.
- In der ösophagealen Phase findet der Transport durch die Speiseröhre in den Magen statt.
Unter einer Schluckstörung (Dysphagie) versteht man eine Störung einer
oder mehrerer dieser Phasen des Schluckvorgangs.
Unter Aspiration versteht man das Eindringen von Speichel,
fester oder flüssiger Nahrung in den Kehlkopfbereich unterhalb der
Stimmlippen, also den Bereich der Luftröhre und der Bronchien.
Ursachen einer Schluckstörung:
- Erkrankungen im Kopf-, Halsbereich (z.B. Entzündungen oder Tumoren)
- Neurologische Erkrankungen (z.B. Schlaganfall, Hirnnervenerkrankungen, Schädel-Hirn-Trauma)
- Ösophaguserkrankungen (z.B. Reflux, Ösophagitis, Divertikel)
- weitere Ursachen sind z.B. Nebenwirkungen von Medikamenten,...
mögliche Symptome:
- Husten und Räuspern während oder nach dem Essen
- im Mund verbleibende Nahrungsreste nach dem Schlucken
- eingeschränkte Kau- und Schluckbewegungen
- starke Verschleimung, starke Speichelansammlung
- angestrengtes Schlucken
- Temperaturerhöhungen, Fieber
- Lungenentzündungen
Bei Schluckstörungen ist eine differenziete Diagnostik sehr entscheidend.
Meist ist eine Kombination aus mehreren Untersuchunsverfahren angezeigt.
Hierzu gehören beispielsweise
- ausführliche Anamnese
- medizinische Beurteilung
- logopädische Beurteilung
- transnasale Fiberendoskopie
- bildgebende Diagnostik: Videofluoroskopie bzw. -kinematograpie
Die Verbesserung der Schluckfunktion führt zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität.